Schlaraffe

Schlaraffe
Schlaraffe Sm (vorwiegend in Schlaraffenland n.) zunächst als slū(de)raffe "üppig lebender Müßiggänger" erw. bildg. (14. Jh.) Stammwort. Zu Affe und mhd. slur "Faulenzer" (schlummern). Das Vorderglied wird verstümmelt, da es nicht mehr verstanden wird; das schwere Hinterglied zieht den Ton auf sich. Seit dem 15. Jh. wird die alte Vorstellung von dem Phantasieland voll guter Speise im Deutschen mit Schlaraffenland erfaßt (Hans Sachs, Sebastian Brant). Anders nach Schröder: Streckform aus schlaff (was die Betonung besser erklären würde). Vielleicht ist eine solche Streckform erst nachträglich an mhd. slūr und mhd. affe angeglichen worden. schleudern2.
Schröder (1906), 195f.;
Röhrich 3 (1992), 1360f. deutsch d.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Schlaraffe — (eigentlich Schlauraffe), Müssiggänger, welcher sich einer wollüstigen, üppigen Muße überläßt. Daher Schlaraffenland, erdichtetes Land, dessen Bewohner ohne alle Arbeit im Genusse aller sinnlichen Freuden leben (Schlaraffenleben); vgl. Utopien.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schlaraffe — (ältere Formen Slûraffe, Schlauraffe, zusammengesetzt aus mittelhochdeutsch slûr = Faulenzerei, und Affe), gedankenloser Müßiggänger, ist ein seit dem 15. Jahrh. häufig nachweisbares Schimpfwort. Im Anschluß hieran bezeichnet Schlaraffenland ein… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schlaraffe — Schlaraffe: Spätmhd. slūr affe, ein wie Maulaffe gebildetes, heute veraltetes Schimpfwort für den Faulenzer, enthält mhd. slūr »das Herumtreiben; träge oder leichtsinnige Person«. In der Nebenform sluderaffe steckt ↑ schludern »liederlich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schlaraffe, der — Der Schlaráffe, des n, plur. die n, eine Person, welche ihr Leben in einem hohen Grade des trägen Müßigganges zubringet, welche sich einer wollüstigen und üppigen Muße widmet; in welchem Verstande es noch hin und wieder üblich ist, und von beyden …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schlaraffe — Schla|rạf|fe 〈m. 17; veraltet〉 dem Genuss lebender Müßiggänger [<frühnhd. schlauraffe <spätmhd. sluraffe „Müßiggänger“; zu slur „Faulenzer“; zu idg. *sleu „schlaff“] * * * Schla|rạf|fe, der; n, n [vgl. ↑Schlaraffenland] (bildungsspr.… …   Universal-Lexikon

  • Schlaraffe — Schla|rạf|fe, der; n, n (veraltet für [auf Genuss bedachter] Müßiggänger; Mitglied der Schlaraffia) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schlaraffenland — Schlaraffe: Spätmhd. slūr affe, ein wie Maulaffe gebildetes, heute veraltetes Schimpfwort für den Faulenzer, enthält mhd. slūr »das Herumtreiben; träge oder leichtsinnige Person«. In der Nebenform sluderaffe steckt ↑ schludern »liederlich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schlaraffen — Die Schlaraffia ist eine am 10. Oktober 1859 in Prag gegründete, weltweite deutschsprachige Vereinigung zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor. Das Wort Schlaraffe soll vom mittelhochdeutschen Wort Slur Affe abgeleitet sein, was damals so… …   Deutsch Wikipedia

  • Schlaraffenlatein — Die Schlaraffia ist eine am 10. Oktober 1859 in Prag gegründete, weltweite deutschsprachige Vereinigung zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor. Das Wort Schlaraffe soll vom mittelhochdeutschen Wort Slur Affe abgeleitet sein, was damals so… …   Deutsch Wikipedia

  • Schlaraffia — Die Schlaraffia ist eine am 10. Oktober 1859 in Prag gegründete, weltweite deutschsprachige Vereinigung zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor. Das Wort „Schlaraffe“ soll vom mittelhochdeutschen Wort „Slur Affe“ abgeleitet sein, was damals… …   Deutsch Wikipedia

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